Studierende

Berufsunfähigkeitsversicherung

Sollten Studentinnen und Studenten eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) abschließen?

Eine aktuelle Umfrage hat ergeben, dass rund 2/3 aller Studentinnen und Studenten bereits während ihres Studiums von einem Finanz- oder Versicherungsberater angesprochen und auf die Notwendigkeit einer Absicherung für den Fall einer Berufsunfähigkeit hingewiesen werden. Doch macht diese Empfehlung wirklich Sinn? Schließlich gehört die Berufsunfähigkeitsversicherung nicht zu den günstigsten Versicherungen, und Studentinnen und Studenten haben in der Regel kein Einkommen und üben keinen Beruf aus. Wir gehen mit unserem Beitrag der Frage auf den Grund und machen Dich fit für eine fundierte Entscheidung.

Was ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Studierende?

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) zahlt Dir eine monatliche Rente, wenn Du aus gesundheitlichen Gründen Dein Studium für einige Zeit unterbrechen musst oder gar dauerhaft nicht mehr weiterführen und somit auch nicht beenden kannst. Wenn Du während Deines Studiums nicht berufsunfähig wirst und dann im Arbeitsleben stehst, dann zahlt die BU-Versicherung Dir die vereinbarte monatliche Rente, wenn Du Deiner beruflichen Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt nachgehen kannst.

Sollte also die wichtigste und zentrale Einkommensquelle Deines Lebens, Deine Arbeitskraft, einmal ausfallen, dann springt die Berufsunfähigkeitsversicherung ein und sichert Dir so Deinen Lebensunterhalt.

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Wie hoch ist denn die monatliche Berufsunfähigkeitsrente, die bereits Studierende abschließen können?

Viele Studentinnen und Studenten sind davon überzeugt, dass sie im Falle einer Berufsunfähigkeit Anspruch auf eine sogenannte Erwerbsminderungsrente haben. Dies ist jedoch in der Regel nicht der Fall! Voraussetzung für den Erhalt einer Erwerbsminderungsrente ist nämlich im Allgemeinen, dass in den letzten fünf Jahren vor Eintritt der Erwerbsminderung mindestens drei Jahre Pflichtbeiträge an die Rentenversicherung gezahlt wurden. Nur wenige Studierende erfüllen diese Voraussetzung.

Wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass Studentinnen und Studenten einmal berufsunfähig werden?

Leider ist die Wahrscheinlichkeit, berufsunfähig zu werden, gar nicht so gering. Die Statistik ist eindeutig: Jeder Vierte wird im Laufe seines Lebens berufsunfähig. Dabei sind über 1/3 aller Fälle auf psychische Erkrankungen zurückzuführen. Die hohe Belastung im Studium und später im Berufsleben tragen sicherlich dazu bei.

Wie hoch ist denn die monatliche Berufsunfähigkeitsrente, die bereits Studierende abschließen können?

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung macht nur Sinn, wenn im Fall der Fälle eine entsprechend hohe Berufsunfähigkeitsrente vereinbart werden kann. Glücklicherweise können Studierende, auch wenn sie noch kein entsprechendes Einkommen haben, bei den meisten Versicherern eine monatliche Berufsunfähigkeitsrente in Höhe von 2.000 Euro beantragen. Dies stellt eine gute Basisabsicherung dar.

Warum sollten Studentinnen und Studenten bereits während des Studiums eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen?

Für den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung bereits während des Studiums sprechen viele Gründe. Die wichtigsten sind:

  • Absicherung: Du bist bereits während des Studiums abgesichert. Dies ist wichtig, da du ja auch während des Studiums berufsunfähig werden kannst.
  • Gesundheitszustand: Der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung erfordert stets eine umfassende Gesundheitsprüfung. Durchschnittlich bist Du in jungen Jahren, während Deines Studiums, gesünder und kannst Dir somit eine umfassende Absicherung ohne Leistungsausschlüsse oder Beitragszuschläge sichern.
  • Beiträge: Berufsunfähigkeitsversicherungen sind nicht ganz billig. Aber: Je älter Du beim Abschluss einer solchen Versicherung bist, desto höher wird der monatliche Beitrag. Von daher macht es schon aus rein finanziellen Gründen Sinn, diese Versicherung so früh wie möglich abzuschließen, um sich dann den niedrigeren Beitrag für die gesamte Vertragslaufzeit zu sichern. Somit sparst Du Monat für Monat bares Geld.
  • Erhöhungsoptionen ohne Gesundheitsprüfung: Eine während des Studiums abgeschlossene Berufsunfähigkeitsversicherung ist in der Regel auf eine Rentenzahlung in Höhe von 2.000 Euro pro Monat begrenzt. Dies kann im Laufe des Berufslebens nicht mehr ausreichend sein, da du als Akademiker ein höheres Gehalt und entsprechend höhere Ausgaben hast. Das Gute: Deine im Studium abgeschlossene BU-Versicherung beinhaltet regelmäßig die Option, dass Du die vereinbarte monatliche Rente ohne erneute Gesundheitsprüfung erhöhen kannst, wenn ein besonderes Ereignis (z. B. Immobilienkauf, Heirat, Geburt eines Kindes) eintritt. Somit kannst Du in einem „höheren“ Alter, wenn Du vielleicht schon das eine oder andere Wehwehchen hast, unkompliziert Deine Absicherung Deinem aktuellen Absicherungsbedarf anpassen.

Wird bei der Beantragung einer Berufsunfähigkeitsversicherung für Studierende eine Gesundheitsprüfung durchgeführt?

Da eine Berufsunfähigkeitsversicherung im Schadensfall sehr teuer für das Versicherungsunternehmen wird, bestehen alle Versicherer auf einer sehr detaillierten und umfassenden Gesundheitsprüfung. Diese ist auch nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass nur ein berufsunfähiger Kunde im Laufe der Jahre der Versicherung schnell mehrere Hunderttausend Euro kosten kann. Dies ist übrigens auch einer der Gründe, warum die Versicherung nicht ganz billig ist. Auch wenn sich die Fragebögen der Versicherungen etwas voneinander unterscheiden: Mache Dich darauf gefasst, dass die Versicherung alle Krankheiten und Behandlungen der letzten 10 Jahre abfragen wird.

Unser Tipp: Wenn Du bereits eine Vorerkrankung hast oder Du unsicher bist, wie Du den Antrag für die Versicherung ausfüllen sollst, dann setze Dich mit uns in Verbindung. Wir helfen Dir dabei!

Sollten Studierende eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, wenn Sie bereits eine Unfallversicherung haben?

Unbedingt! Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine der wichtigsten Versicherungen überhaupt und im Leistungsumfang nicht mit einer Unfallversicherung zu vergleichen. Eine Unfallversicherung zahlt Dir nur einen bestimmten Geldbetrag oder eine monatliche Rente, wenn Du aufgrund eines Unfalls nicht mehr arbeiten kannst. Wenn Du krank wirst, dann bekommst Du aus der Unfallversicherung keine Leistungen! Eine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt Dir eine monatliche Berufsunfähigkeitsrente immer dann, wenn Du Deine Arbeitskraft nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt einsetzen kannst, um Deinen Beruf auszuüben. Ob Du aufgrund eines Unfalls oder einer Krankheit berufsunfähig wirst, ist bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung unerheblich. Die Absicherung ist somit viel umfassender!

Die häufigsten Fragen zur Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) für Studentinnen und Studenten

Ich möchte eine studentische Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen und habe Vorerkrankungen. Soll ich eine Berufsunfähigkeitsversicherung einfach mal beantragen?

Nein! Wenn Du einen Antrag für eine Berufsunfähigkeitsversicherung stellst, dann werden Deine Angaben in einem zentralen Register gespeichert. Dies kann später zu Problemen führen, wenn Du es – z. B. nach einer Ablehnung dann auch bei anderen Versicherungsunternehmen einmal versuchst. Du solltest bei bestehenden Vorerkrankungen immer zunächst nur eine anonyme Risikovoranfrage stellen. Damit erreichst Du, dass Deine Daten nirgendwo gespeichert werden und Du Dir in Ruhe überlegen kannst, wie Du auf die Rückmeldung des Versicherers (z. B. Leistungseinschränkung, Ablehnung) reagieren möchtest.

Unser Tipp: Spreche mit uns über Deine Vorerkrankungen und gemeinsam werden wir versuchen, für Dich die richtige Versicherungsgesellschaft zu finden. Es ist nämlich so, dass sich die Gesundheitsfragen der einzelnen Versicherer unterscheiden und wir gemeinsam diejenige auswählen können, die für Deine individuelle Situation am besten ist.

Was ist bei einer studentischen Berufsunfähigkeitsversicherung der Unterschied zwischen Beitragsdynamik und Leistungsdynamik?

Berufsunfähigkeitsversicherungen können eine Beitragsdynamik und eine Leistungsdynamik beinhalten. Diese beiden Begriffe müssen unbedingt voneinander abgegrenzt werden.

Beitragsdynamik: Der Einschluss einer Beitragsdynamik bedeutet, dass die Versicherung Dir in regelmäßigen Abständen anbietet, die vereinbarte Berufsunfähigkeitsrente ohne Gesundheitsprüfung um einen bestimmten Prozentsatz zu erhöhen. Dein monatlicher Beitrag steigt entsprechend. Ziel der Beitragsdynamik ist es, die abgesicherte Rente im Hinblick auf die Kaufkraft aufrechtzuerhalten. Somit soll die Inflation ausgeglichen werden.

Leistungsdynamik: Wenn der Fall der Berufsunfähigkeit eingetreten ist, dann bekommst Du die monatlich vereinbarte Berufsunfähigkeitsrente. Das Problem: Wenn Du z. B. eine Rente in Höhe von 2.000 Euro vereinbart hast, dann kannst Du Dir dafür im Laufe immer weniger leisten. Grund dafür ist die Inflation. Wenn Du eine Leistungsdynamik vereinbart hast, dann wird diese schleichende Geldentwertung ausgeglichen und sichergestellt, dass Deine Kaufkraft erhalten bleibt. Konkret wird Deine Berufsunfähigkeitsrente in regelmäßigen Abständen um einen bestimmten Prozentsatz erhöht.

Welche Vertragslaufzeit soll eine studentische Berufsunfähigkeitsversicherung haben?

Viele Studentinnen und Studenten lassen sich von Ihrem Versicherungsberater verschiedene Angebote für eine Berufsunfähigkeitsversicherung rechnen. Dabei fällt auf, dass bei konstanter Berufsunfähigkeitsrente (z. B. 2.000 Euro im Monat) die Laufzeit des Vertrages den zu zahlenden monatlichen Beitrag stark beeinflusst. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung, die bis zum 50. Lebensjahr läuft, ist somit deutlich günstiger als eine Berufsunfähigkeitsversicherung, die Dich bis zum 67. Lebensjahr absichert. Es ist also verlockend, die kürzere Vertragslaufzeit zu wählen. Aber macht das wirklich Sinn?

Beispiel: Du bist 23 Jahre alt und hast während Deines Studiums eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit einer monatlichen BU-Rente in Höhe von 2.000 Euro abgeschlossen. Um am monatlichen Betrag zu sparen, vereinbarst Du mit der Versicherung, dass Dein Vertrag mit Eintritt des 50. Lebensjahres endet. Es kommt, wie es kommen musste: Kurz nach Abschluss der Versicherung hast Du einen schweren Unfall und Du wirst in Deinem Traumberuf nicht arbeiten können.

Die Folge: Nachdem die Versicherung Deine Berufsunfähigkeit festgestellt hat, bekommst Du bis zum 50. Lebensjahr eine monatliche Berufsunfähigkeitsrente in Höhe von 2.000 Euro. Wenn Du eine Leistungsdynamik vereinbart hast, entsprechend etwas mehr.

Das Problem: Was machst Du nun? Du bist 50 Jahre alt und bekommst keine Berufsunfähigkeitsrente mehr. Um Deinen Lebensstandard zu halten, musst Du jetzt nach einer Tätigkeit suchen, die Dir einen entsprechenden finanziellen Ausgleich ermöglicht. Dies ist mit 50 Jahren nicht ganz einfach.

Deshalb unser Tipp: Wenn Du eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen möchtest, dann solltest Du nicht am falschen Ende sparen. Schließe die Versicherung stets bis zum Renteneintrittsalter ab. Wenn Du in den nächsten Jahren feststellst, dass Du diese Absicherung nicht mehr brauchst, dann kannst Du den Vertrag ja jederzeit kündigen.

Bieten studentische Berufsunfähigkeitsversicherungen einen weltweiten Versicherungsschutz?

Viele Studentinnen und Studenten verbringen einen Teil Ihres Studiums im Ausland. Da auch dort eine Berufsunfähigkeit eintreten kann, ist es beruhigend zu wissen, dass der weitaus größte Teil der Berufsunfähigkeitsversicherungen einen weltweiten Versicherungsschutz bietet. Wir lesen für Dich das „Kleingedruckte“ und stellen sicher, dass Du unbesorgt die Welt bereisen und neue Kulturen kennenlernen kannst.

Unser Beratungsangebot:

Berufsunfähigkeitsversicherung für Studenten

Unser Beratungsangebot: Wenn Du Dich für den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung interessierst, dann fordere einfach Dein individuelles und unverbindliches Angebot an. Nur so kannst du eine fundierte Entscheidung treffen.

Fragen & Antworten

Weil Du jung, meist gesund und damit günstig versicherbar bist.

Du profitierst von niedrigen Beiträgen, sicherst Dir einen umfassenden Schutz ohne Ausschlüsse und kannst Deine Versicherung später unkompliziert aufstocken – ohne neue Gesundheitsprüfung.

In der Regel nicht.

Voraussetzung für die staatliche Erwerbsminderungsrente sind Pflichtbeiträge zur Rentenversicherung in den letzten fünf Jahren – und die erfüllt der Großteil der Studierenden nicht.

Eine Unfallversicherung greift nur bei Unfällen, nicht bei Krankheiten.

Da die meisten Fälle von Berufsunfähigkeit durch Krankheiten verursacht werden, ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung deutlich umfassender – und wichtiger.