Risikolebensversicherung
Akademikerinnen und Akademiker tragen als Hauptverdiener eine große Verantwortung für ihre Familie. Um auch im Falle eines Todes sicherzustellen, dass es den Hinterbliebenen zumindest in finanzieller Hinsicht gut geht, schließen viele schon in jungen Jahren eine Risikolebensversicherung (Risiko-LV) ab. Wir möchten mit diesem Beitrag einen Einblick in das wichtige Thema der Familienabsicherung geben und die häufigsten Fragen thematisieren.
Eine Risikolebensversicherung ist eine Versicherung, die einen vertraglich vereinbarten Betrag, die Versicherungssumme, im Falle des Todes der versicherten Person an die Hinterbliebenen auszahlt. Im Unterschied zur kapitalbildenden Lebensversicherung beinhaltet die Risikolebensversicherung keinen Sparanteil. Somit erfolgt keine Auszahlung, wenn der Versicherungsnehmer am Ende der Vertragslaufzeit noch am Leben ist.
Jede Akademikerin und jeder Akademiker, der eine Familie hat oder einen Dritten im Falle seines Todes finanziell absichern möchte, sollte über den Abschluss einer Risikolebensversicherung nachdenken. Dies ist oft die einzige Möglichkeit, Hinterbliebenen eine größere Summe zukommen zu lassen. Mit dem Abschluss einer Risikolebensversicherung wird sichergestellt, dass die Angehörigen in den nächsten Jahren finanziell versorgt sind.
Neben der Absicherung der Familie dient eine Risikolebensversicherung noch der Absicherung von Krediten, insbesondere Immobilienfinanzierungen. Hier sichert sich die finanzierende Bank ab, um im Falle des Todes des Kreditnehmers sicherzustellen, dass der noch verbleibende Kredit im vollen Umfang zurückgezahlt wird.
Die Wahl der Versicherungssumme einer Risikolebensversicherung ist eine sehr individuelle Entscheidung. Grundsätzlich sollte darüber nachgedacht werden, welche Verbindlichkeiten im Falle eines plötzlichen Todes bestehen und inwieweit diese auf die Familie als finanzielle Belastung hinzukommen. Eine Immobilienfinanzierung, um nur ein typisches Beispiel zu nennen, sollte hier auf jeden Fall berücksichtigt werden. Somit werden die Hinterbliebenen nicht mit einer monatlichen Finanzierungsrate belastet. Aber auch die Lebenshaltungskosten der Familie spielen eine wichtige Rolle. Wenn die Familie z. B. 3.000 Euro im Monat benötigt, um den aktuellen Lebensstandard zu halten, und man davon ausgeht, dass es bis zu 5 Jahre dauern kann, bis die Hinterbliebenen in der Lage sind, aus eigener Kraft ein adäquates Einkommen zu erzielen, dann sollte man rund 180.000 Euro als Versicherungssumme wählen. Aber: Je nach Vertragsgestaltung kann Erbschaftssteuer fällig werden. Diese muss ggf. zur Versicherungssumme hinzugerechnet werden.
Die Risikolebensversicherung zählt zu den Versicherungen, deren Beitrag sich erhöht, je länger der Vertrag läuft. Dies ist intuitiv nachvollziehbar, da die Wahrscheinlichkeit des Eintritts des Versicherungsfalls (des Todes der versicherten Person) höher ist, je länger der Vertrag läuft. Wenn Akademikerinnen und Akademiker Angebote für Risikolebensversicherungen mit unterschiedlichen Laufzeiten vergleichen, dann werden viele dazu verleitet, die günstigere Alternative mit einer kürzeren Laufzeit zu wählen. Dies ist jedoch der falsche Ansatz!
Eine Risikolebensversicherung ist eine Versicherung für den schlimmsten Fall: Der Hauptverdiener fällt von heute auf morgen aus und die Familie muss sich selber versorgen. Dies ist in finanzieller Hinsicht in jungen Jahren natürlich besonders schlimm, da die Familie in der Regel noch keine Rücklagen bilden konnte. Aber ist es weniger schlimm, wenn der Ernährer der Familie bereits in den 50ern oder sogar 60ern ist? Wir denken nicht!
In der Praxis haben wir immer wieder erlebt, dass der Ernährer der Familie verstirbt, wenn er in seinen 50ern ist. Typischerweise ist der Partner bzw. die Partnerin in einem vergleichbaren Alter. Wenn nun, um ein konkretes Beispiel zu nennen, ein Partner mit 55 Jahren verstirbt, dann lässt er einen Menschen zurück, der ebenfalls in einem Alter ist, in dem es schwerfällt, aus eigener Kraft und in kurzer Zeit ein vergleichbares Einkommen zu erzielen, um den Lebensstandard aufrechtzuerhalten.
Daher: Wenn man sich dazu entscheidet, seine Familie oder Menschen, die einem wichtig sind, im Falle des Todes finanziell abzusichern, dann sollte man es richtig machen und einen Zeitraum wählen, der dem des geplanten Erwerbslebens entspricht. So ist sichergestellt, dass die Hinterbliebenen abgemessen versorgt sind.
Bei der Beantragung einer Risikolebensversicherung wird eine umfassende Gesundheitsprüfung durchgeführt. Wenn eine Vorerkrankung vorliegt, ein riskantes Hobby ausgeübt wird oder andere risikoerhöhende Faktoren, wie Rauchen oder Übergewicht, gegeben sind, dann kommt es häufig zu Risikozuschlägen. In einigen Fällen wird der Antrag sogar komplett abgelehnt. Daher: Wenn Sie eine Vorerkrankung haben oder ein anderer Risikoerhöhender Faktor vorliegt, dann sollten Sie uns kontaktieren, damit wir die individuelle Situation besprechen können.
Bei einer Partner-Risikolebensversicherung sind beide Partner in einem einzigen Lebensversicherungsvertrag versichert. In der Regel nutzen verheiratete Paare diese Form der Versicherung, um sich gegenseitig abzusichern. Verstirbt eine der versicherten Personen, dann bekommt die andere Person die vereinbarte Versicherungssumme ausgezahlt. Sollten beide versicherten Personen, z. B. durch einen Unfall, zur gleichen Zeit versterben, dann geht die Versicherungssumme an die Erben.
Nein. Auch wenn der Gedanke romantisch ist und es auf den ersten Blick Sinn macht, eine gemeinsame Versicherung abzuschließen, so sollte doch stets bedacht werden, dass niemand weiß, wie sich die Beziehung und die Lebenssituation entwickeln. Wenn sich die Partner trennen, dann kann die Partner-Risikoversicherung in der Regel nicht in zwei Verträge getrennt werden. Zudem ist es immer so, dass die Versicherung endet, wenn eine der versicherten Personen verstirbt. Falls der überlebende Partner noch andere Menschen hat, die er im Falle seines eigenen Todes versorgen möchte, wie z. B. eigene Kinder, dann ist ihm dies in diesem Fall nicht mehr möglich.
Unser Tipp: Schließen Sie mit Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner immer zwei getrennte Risikolebensversicherungen ab. Somit bleiben Sie flexibler und können sich besser an veränderte Bedingungen anpassen.
Wenn Sie sich für den Abschluss einer Risikolebensversicherung interessieren, dann fordern Sie einfach ein individuelles und unverbindliches Angebot an.
Akademiker übernehmen oft früh die Rolle des Hauptverdieners und tragen finanzielle Verantwortung für Partner, Kinder oder Immobilienkredite.
Stirbt der Hauptverdiener unerwartet, kann die finanzielle Belastung für die Hinterbliebenen existenzbedrohend sein. Eine Risikolebensversicherung schafft hier gezielt Sicherheit – durch eine garantierte Auszahlung im Todesfall. Besonders wichtig ist sie für Familien mit noch geringen Rücklagen.
Die Versicherungssumme sollte sich an laufenden Verbindlichkeiten (z. B. Immobilienkrediten) und dem geschätzten Finanzbedarf der Familie über mehrere Jahre orientieren.
Wer z. B. 3.000 € monatlich absichern möchte, sollte für fünf Jahre rund 180.000 € ansetzen. Auch die Laufzeit sollte gut durchdacht sein: Optimal ist ein Schutz, der mindestens bis zum geplanten Renteneintritt reicht. So bleiben Hinterbliebene auch im späteren Lebensalter abgesichert.
Bei der Risikolebensversicherung ist eine Gesundheitsprüfung Standard. Vorerkrankungen, Rauchen oder riskante Freizeitaktivitäten können zu Zuschlägen oder Ablehnungen führen.
In solchen Fällen ist es ratsam, sich professionell beraten zu lassen, um die individuell beste Absicherung zu finden. Eine spezialisierte Beratung kann auch Alternativlösungen oder Sondertarife aufzeigen.