Akademiker

Private Krankenversicherung

Private Krankenversicherung für Akademikerinnen und Akademiker

Akademikerinnen und Akademiker haben, spätestens nach den ersten Berufsjahren, die Möglichkeit, sich zwischen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und der Privaten Krankenversicherung (PKV) zu entscheiden. Doch für wen ist die Private Krankenversicherung (PKV) die richtige Wahl? Und wer sollte sich besser für eine gesetzliche Krankenversicherung (GKV) entscheiden? Was sind überhaupt die Unterschiede zwischen der GKV und PKV? Wir möchten mit diesem Beitrag einen Einblick in das wichtige Thema der Krankenversicherung geben und die häufigsten Fragen thematisieren. Natürlich stehen wir für eine kostenlose individuelle Beratung jederzeit gerne zur Verfügung.

Worin unterscheidet sich die Gesetzliche Krankenversicherung von der Privaten Krankenversicherung für Akademikerinnen und Akademiker?

Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) basiert auf dem Solidaritätsprinzip, bei dem alle Versicherten, unabhängig vom individuellen Alter und Gesundheitszustand, die gleichen kassenärztlichen Leistungen erhalten. Dafür wird von jedem Versicherungsnehmer ein Beitrag auf Basis seiner beitragspflichtigen Einnahmen verlangt. Der gesetzlich festgeschriebene allgemeine Beitragssatz beträgt derzeit 14,6 Prozent der beitragspflichtigen Einnahmen.

Für Akademikerinnen und Akademiker in diesem Kontext besonders wichtig: Für die Berechnung des Beitrages werden in der Regel nicht alle Einkünfte herangezogen. Aktuell ist es so, dass nur Einkünfte bis zur Beitragsbemessungsgrenze von 5.175 Euro im Monat bzw. 62.100 Euro im Jahr (Stand 2024) berücksichtigt werden.

Neben dem allgemeinen Beitragssatz haben die Gesetzlichen Krankenversicherungen, um ihren Finanzbedarf der über die Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds hinausgeht, zu decken, noch die Möglichkeit, einen Zusatzbeitrag zu verlangen. Dieser variiert von Krankenkasse zu Krankenkasse und liegt im Durchschnitt bei rund 1,7 %. Die Beiträge zur Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) werden zur Hälfte vom Arbeitnehmer und Arbeitgeber getragen.

Ein wichtiger Vorteil der GKV: Die Gesetzliche Krankenversicherung ist eine Familienversicherung, d. h. Ehegatten, Lebenspartner und Kinder sind in der Regel mitversichert und zahlen keinen eigenen Beitrag. Dies ist besonders für große Familienattraktiv.

Die Private Krankenversicherung (PKV) basiert auf dem Individualprinzip. Jeder Versicherte der PKV kann sich seine Versicherungsleistungen individuell zusammenstellen und bezahlt dafür einen individuellen Beitrag. Der Beitrag richtet sich nach dem Gesundheitszustand, dem Alter und nach dem Leistungsumfang. Eine Familienversicherung existiert nicht. Ehe und Lebenspartner, sowie Kinder zahlen einen eigenen Beitrag.

Für die Privaten Krankenversicherungen besteht, im Unterschied zur Gesetzlichen Krankenversicherung, grundsätzlich kein Kontrahierungszwang. So können PKV-Gesellschaften Versicherungsanträge ablehnen oder nur mit Risikozuschlägen akzeptieren. Dies ist häufig der Fall, wenn der Antragssteller Vorerkrankungen hat.

Welche Vorteile hat die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) für Akademikerinnen und Akademiker?

  • Es findet keine Gesundheitsprüfung statt.
  • Ehepartner, Lebenspartner und Kinder sind regelmäßig kostenlos in der Familienversicherung mitversichert.
  • Der Beitrag richtet sich grundsätzlich nach dem Einkommen. Sollte das Einkommen einmal sinken, so senkt sich auch der zu zahlende Beitrag für die Gesetzliche Krankenversicherung.

Welche Nachteile hat die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) für Akademikerinnen und Akademiker?

  • Der Leistungskatalog ist gesetzlich definiert: z.B. nur kassenärztliche Behandlungen und Mehrbettzimmer.
  • Die Inanspruchnahme eines Privatarztes ist nur als Selbstzahler möglich.
  • Eventuell Zusatzkosten für gewünschte und genutzte Sonderleistungen (z.B. professionelle Zahnreinigung) werden von der GKV nicht übernommen.
  • Im Vergleich zur privaten Krankenversicherung ist der Leistungsumfang regelmäßig deutlich geringer.
  • Gesetzlich Versicherte müssen in der Regel länger auf einen Arzttermin warten. Dies ist insbesondere bei niedergelassenen Fachärzten der Fall.
  • Kein weltweiter Versicherungsschutz.

Welche Vorteile hat die Private Krankenversicherung (PKV) für Akademikerinnen und Akademiker?

  • Der Versicherungsschutz ist nicht standardisiert und kann an die persönlichen Bedürfnisse angepasst werden.
  • Der Leistungsumfang ist deutlich größer als bei der GKV und regelmäßig werden hohe Zuschüsse zu Hilfsmitteln und Prophylaxe-Behandlungen bezahlt.
  • Freie Arztwahl, keine Beschränkung auf kassenärztliche Versorgung.
  • Einige Tarife beinhalten eine Beitragsrückerstattung. So werden Beiträge, je nach Tarif, erstattet, wenn nur wenige oder keine Leistungen in Anspruch genommen wurden.
  • Der Versicherungsschutz ist nicht wie bei der GKV auf eine Grundversorgung im europäischen Ausland beschränkt. Die Privaten Krankenversicherer bieten einen weltweiten Versicherungsschutz für mindestens einen Monat.
  • Auch wenn es oftmals nicht zugegeben wird: Privat Versicherte haben in der Regel geringere Wartezeiten, wenn sie einen Termin bei einer Fachärztin bzw. einem Facharzt vereinbaren wollen.

Welche Nachteile hat die Private Krankenversicherung (PKV) für Akademikerinnen und Akademiker?

  • Private Krankenversicherungen (PKV) führen eine umfassende Gesundheitsprüfung durch, die zur Ablehnung oder Beitragszuschlägen führen kann.
  • Der Beitrag ist grundsätzlich fix und passt sich nicht an die aktuelle Einkommenssituation an. Ein (temporär) geringeres Einkommen senkt den Versicherungsbeitrag nicht.
  • Ehepartner, Lebenspartner und Kinder sind beitragspflichtig.

Die häufigsten Fragen zur Gesetzlichen und Privaten Krankenversicherung für Akademikerinnen und Akademiker

Wann können Akademikerinnen und Akademiker sich zwischen einer gesetzlichen und privaten Krankenversicherung entscheiden?

Akademikerinnen und Akademiker sind nach Abschluss des Studiums in der Regel zunächst versicherungspflichtig in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Wenn sie sich selbständig machen, verbeamtet werden oder das Gehalt über der sogenannten Jahresarbeitsentgeltgrenze (derzeit: 69.300 Euro) liegt, dann haben sie die Möglichkeit in eine Private Krankenversicherung (PKV) zu wechseln.

Zahlt der Arbeitgeber privat versicherten Akademikerinnen und Akademikern auch die Hälfte der Beiträge?

Grundsätzlich zahlt der Arbeitgeber, unabhängig davon, ob die Arbeitnehmerin oder der Arbeitnehmer in einer gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung versichert ist, immer die Hälfte der Beiträge. Allerdings ist die Höhe auf den Höchstsatz den er für einen gesetzlich versicherten bezahlen müsste (derzeit: 404 Euro) begrenzt.

Wird die Private Krankenversicherung für Akademikerinnen und Akademikern im Alter unbezahlbar?

Wir hören es immer wieder: Die Private Krankenversicherung wird im Alter immer teurer und somit unbezahlbar. Dies ist ein Mythos! Tatsache ist, dass die Private Krankenversicherung, im Gegensatz zur Gesetzlichen Krankenversicherung für ihre Versicherten Altersrückstellungen bildet, die dann im Alter dazu genutzt werden, um den Beitrag zu reduzieren. Zudem bieten die Privaten Krankenversicherungen ihren Kundinnen und Kunden spezielle Beitragsentlastungstarife (BEA) an, die ebenfalls für die Reduktion der Beiträge im Alter genutzt werden. Schließlich gibt es bei den Privaten Krankenversicherern einen sogenannten Basistarif. Dieser ist gesetzlich vorgeschrieben und ermöglicht es denjenigen privat Versicherten, die sich den ursprünglich gewählten Tarif nicht mehr leisten können, jederzeit in diesen zu wechseln. Der Basistarif der PKV beinhaltet dieselben Leistungen wie die GKV und wird zu denselben Konditionen wie die GKV angeboten.

Unser Beratungsangebot:

Private Krankenversicherung für Akademiker

Wenn Sie sich für den Abschluss einer Privaten Krankenversicherung interessieren oder einmal ausführlich über die Vor- und Nachteile der beiden Versicherungssysteme (GKV vs. PKV) bezogen auf ihre individuelle Lebenssituation sprechen möchten, dann stellen Sie eine Anfrage über unser Kontaktformular. Ein auf das Thema Krankenversicherung spezialisierter Mitarbeiter wird Sie dann kontaktieren und individuell und unverbindlich beraten.

Fragen & Antworten

Akademikerinnen und Akademiker mit einem hohen Einkommen, die nicht familienversichert sein müssen, profitieren oft von den besseren Leistungen der PKV.

Besonders Selbständige, Beamte oder Angestellte mit Gehalt über der Jahresarbeitsentgeltgrenze können frei wählen. Wer gesund, jung und einkommensstark ist, bekommt besonders günstige Einstiegstarife. Aber Vorsicht: Eine Rückkehr in die GKV ist später meist nur schwer möglich.

Die GKV bietet einkommensabhängige Beiträge, kostenlose Familienversicherung und keine Gesundheitsprüfung – dafür aber eingeschränkte Leistungen und längere Wartezeiten.

Die PKV dagegen bietet bessere Versorgung, individuelle Tarifwahl und oft kürzere Wartezeiten, ist aber einkommensunabhängig und familienangehörige müssen extra versichert werden. Auch im Ausland und bei Fachärzten punktet die PKV mit mehr Flexibilität.

Viele befürchten hohe Beiträge im Alter – doch moderne PKV-Tarife bilden Altersrückstellungen und bieten Beitragsentlastungstarife.

Zudem gibt es den gesetzlich vorgeschriebenen Basistarif mit GKV-Leistungen und -Kosten, falls der ursprüngliche Tarif zu teuer wird. Eine rechtzeitige Planung kann die Kosten auch im Ruhestand kalkulierbar halten.

Wichtig: Frühzeitig beraten lassen und langfristig denken.