Privathaftpflichtversicherung
Es ist schnell passiert: Du bist auf einer Studentenparty und in einem unachtsamen Moment stößt Du ein Glas Wein um und ruinierst den Teppich eines Kommilitonen. Oder Du gehst im Anschluss an eine anstrengende Vorlesung gedankenversunken über die Straße, übersiehst ein heranfahrendes Auto und verursachst einen Verkehrsunfall. Wir sind alle nur Menschen: Keiner ist davor geschützt, dass er einem Dritten aus Unachtsamkeit, Unvorsichtigkeit oder Leichtsinn einen Schaden zufügt. Nicht umsonst gibt es jedes Jahr über 1,5 Millionen Haftpflichtschäden pro Jahr.
Das Problem: Nach dem Gesetz haftet jeder, der einem Dritten schuldhaft einen Schaden zugefügt hat, mit seinem gesamten privaten Vermögen und in unbegrenzter Höhe. Das kann im schlimmsten Fall den Ruin bedeuten und das ganze Leben zerstören.
Die einfache Lösung: Um Dich vor dem nicht zu unterschätzenden Kostenrisiko zu schützen, solltest Du eine private Haftpflichtversicherung mit einer hohen Deckungssumme abschließen. Diese ist für nur wenige Euro im Jahr zu haben und schützt Dich vor berechtigten finanziellen Forderungen.
Eine private Haftpflichtversicherung ist eine Versicherung, die Dich in zweifacher Weise vor Schadensersatzansprüchen schützt: Zum einen prüft der Versicherer, ob Schadensersatzansprüche, die an Dich gestellt werden, überhaupt berechtigt sind. Wenn dies nicht der Fall ist, dann wehrt die Versicherung diese unberechtigten Schadensersatzansprüche auf eigene Kosten ab. Dies wird auch als passiver Rechtsschutz bezeichnet. Zum anderen begleicht die Versicherung berechtigte Schadensersatzansprüche, also die durch Dich verursachten Personen-, Sach- und Vermögensschäden, bis zur Höhe der vereinbarten Deckungssummen.
Wenn Deine Eltern eine Haftpflichtversicherung für die Familie (Familientarif) abgeschlossen haben, dann bist Du in der Regel bei diesen mitversichert und Du musst keine eigene Versicherung abschließen. Dazu müssen regelmäßig folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
Es gibt aber auch Fälle, in denen Du aus der Familienversicherung ausscheidest und somit keinen Versicherungsschutz mehr genießt. Dazu zählen:
Wichtig: Die hier aufgeführten Kriterien können je nach Versicherer variieren. Daher solltest Du Dir unbedingt die Zeit nehmen und den Haftpflichtversicherungsvertrag Deiner Eltern genau durchlesen. Alternativ kannst Du auch Deinen aktuellen Status bei Deinem Haftpflichtversicherer melden und ihn um eine Versicherungsbestätigung bitten.
In Deutschland gibt es rund 45 Millionen Privathaftpflichtversicherungen. Es wird geschätzt, dass rund 30 Prozent aller Haushalte nicht über diese fundamentale Versicherung verfügen. Eine Untersuchung hat ergeben, dass insbesondere finanzschwache Haushalte die Kosten für eine private Haftpflichtversicherung vermeiden. Dies bedeutet im schlimmsten Fall, dass Geschädigte auf den Kosten sitzen bleiben.
Eine Haftpflichtversicherung mit Forderungsausfalldeckung springt ein, wenn es – einfach gesagt – beim Schädiger nichts zu holen gibt. Wir empfehlen Dir, diesen Baustein in Deine private Haftpflichtversicherung zu integrieren. Somit ist immer sichergestellt, dass Du als Geschädigter Deinen Personen-, Sach- oder Vermögensschaden ersetzt bekommst.
Schäden im Bereich der privaten Haftpflichtversicherung werden in drei Bereiche eingeteilt:
Wenn man sich die Leistungsbeschreibung von Privathaftpflichtversicherungen einmal ansieht, dann kann man schnell den Eindruck gewinnen, dass praktisch jeder Schadensfall durch diese Versicherung abgedeckt ist. Daher ist es wichtig, zu wissen, dass folgende Fälle in der Regel nicht versichert sind:
Wie bereits erwähnt, haftet jeder, der anderen einen Schaden zufügt, mit seinem gesamten Privatvermögen und in unbegrenzter Höhe. Eine private Haftpflichtversicherung übernimmt die entstandenen Kosten nur bis zur vereinbarten Deckungssumme. In der logischen Konsequenz sollte daher stets eine möglichst hohe Deckungssumme vereinbart werden. Wir empfehlen Studentinnen und Studenten eine Deckungssumme von mindestens 10 Millionen Euro.
Nein! Bei den allermeisten Privathaftpflichtversicherungen bleibt der Versicherungsschutz nur bei vorübergehenden Auslandsaufenthalten im europäischen Ausland bestehen. Außerhalb der Europäischen Union besteht in der Regel kein Versicherungsschutz. Da sich die Regelungen der einzelnen Haftpflichtversicherer in diesem Punkt unterscheiden, solltest Du unbedingt einen Blick in den Versicherungsschein werfen oder Deinen Versicherungsberater kontaktieren.
Wenn Du eine private Haftpflichtversicherung gefunden hast, die entweder mehr Leistungen zu einem vergleichbaren Preis bietet oder gleiche Leistungen zu einem günstigeren Beitrag offeriert, dann kannst Du die bestehende Versicherung in der Regel mit einer Frist von 3 Monaten zum vereinbarten Laufzeitende kündigen. Sollte Deine Versicherung die Beiträge erhöht haben, dann kannst Du von Deinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen.
Wenn Du Dich für den Abschluss einer privaten Haftpflichtversicherung interessierst, dann fordere einfach Dein individuelles und unverbindliches Angebot an.
Im Alltag kann schnell etwas passieren – gut, wenn Du im Ernstfall richtig abgesichert bist. Die private Haftpflichtversicherung schützt Dich in diesen drei Schadensbereichen:
Personenschäden – Verletzungen oder gesundheitliche Beeinträchtigungen, die Du versehentlich einer anderen Person zufügst.
Sachschäden – Schäden am Eigentum Dritter, z. B. ein kaputtes Handy oder eine beschädigte Brille.
Vermögensschäden – Finanzielle Nachteile, die Dritte durch einen Schaden erleiden, z. B. Verdienstausfall nach einer Verletzung.
Oft ja – aber nicht immer. Ob Du noch über den Familientarif mitversichert bist, hängt von bestimmten Voraussetzungen ab:
Solange Du im Erststudium bist, unter 25, unverheiratet und noch bei Deinen Eltern wohnst. Dann bist Du meist automatisch über den Familientarif mitversichert.
Fällst Du aber z. B. durch eine vorherige Ausbildung, einen eigenen Wohnsitz oder das Überschreiten der Altersgrenze aus dem Tarif, brauchst Du eine eigene Haftpflichtversicherung.
Wichtig: Die genauen Bedingungen können je nach Versicherer unterschiedlich sein – am besten Vertrag prüfen oder direkt nachfragen.
Ein Wechsel kann sich lohnen – ob für bessere Leistungen oder günstigere Beiträge. So gehst Du vor:
Kündigungsfrist beachten – In der Regel kannst Du mit 3 Monaten Frist zum Laufzeitende kündigen.
Bessere Konditionen nutzen – Wenn ein neuer Tarif mehr bietet oder günstiger ist, spricht nichts gegen den Wechsel.
Sonderkündigungsrecht – Erhöht Dein aktueller Anbieter die Beiträge, kannst Du außerordentlich kündigen.